Chili hilft bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Chili hilft bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Möchten Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen oder nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall die Blutgerinnung herabsetzen? Dann ist Chili ein guter Helfer.
Capsaicin verbessert die Fließeigenschaften des Blutes
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt und man kann ihnen bisher nur mit Medikamenten mit oft starken Nebenwirkungen begegnen.
Nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall müssen die meisten Menschen Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung hemmen, man spricht dann umgangssprachlich auch von Blutverdünnern. Diese haben aber oft leichte oder sogar starke Nebenwirkungen, wie z.B. Aspirin, das den Magen belastet oder Cumarin, das Osteoporose begünstigen kann.
Schon 1985 fanden Forscher der Universität Taiwan heraus, dass Capsaicin sogar bessere und stärker lebensverlängernde Auswirkungen hat als herkömmliche Medikamente, wie Aspirin [1]. In ihrer Studie bekamen Mäuse Capsaicin und zwei Kontrollgruppen Aspirin oder Indometacin (einen Entzündungshemmer). Die Mäuse, die Capsaicin bekamen, lebten viel länger, während die Mäuse der anderen Gruppen an Lungenembolie verstarben, obwohl sie hohe Dosen der Medikamente bekommen hatten. Das Interessante daran war, dass das Capsaicin zwar die Fließeigenschaften des Blutes verbesserte, jedoch nicht die Gerinnung herabsetzte. Das heißt, dass unter Einfluss von Capsaicin der Körper noch in der Lage ist zum Beispiel bei einem Schnitt in den Finger, die Blutung rasch zu stoppen, was mit den Gerinnungshemmern wesentlich verzögert ist. Mit Experimenten im Reagenzglas konnte 2009 ein Forscherteam der Universität von Tasmanien die blutverdünnende Wirkung des Capsaicins untermauern [2].
Capsaicin senkt zu hohen Blutdruck
Außerdem scheint Capsaicin auch direkt blutdrucksenkend zu wirken, wie ein Forscherteam der Universität Chongqing (China) herausfand. Ihre Studie zeigte bei Ratten, die genetisch unter Bluthochdruck litten deutlich eine Blutdrucksenkung, wenn sie über Monate hinweg eine Capsaicin-reiche Nahrung erhielten [3].
Capsaicin-Salbe bei akutem Herzinfarkt?
Bereits 2009 haben Wissenschaftler der Universität Cincinnati herausgefunden, dass bei Mäusen mit experimentell erzeugtem Myokardinfarkt der Herzinfarkt durch auf die Haut gebrachtes Capsaicin aufgehalten werden kann. Sie beobachteten ein um 85% verringerten Zelltod der kardiovaskulären Zellen bei den Mäusen, die mit der Capsaicin-Salbe behandelt wurden [4].
Capsaicin senkt den Cholesterin-Spiegel
Schließlich war noch das "böse Cholesterin" in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren in aller Munde. Cholesterin (insbesondere LDL-Cholesterin) gilt als Mitverursacher für Gefäßkrankheiten, da es die Fließfähigkeit des Blutes verschlechtert und Gefäße krankhaft verändert. An der Universität Hongkong forschten Wissenschaftler mit Hamstern, die eine cholesterinreiche Diät bekamen. Dabei bekam eine Hälfte der Tiere zusätzlich Capsaicin-reiche Nahrung. Die Tiere mit dem scharfen Speiseplan hatten deutlich weniger LDL-Cholesterin im Blut als die andere Gruppe. Außerdem hatte diese Gruppe weniger Ablagerungen in den Blutgefäßen, die zu Gefäßverschlüssen und somit zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können [5]. Wer also gerne fett isst, kann dem zusätzlichen Infarkt-Risiko - zumindest bis zu einem gewissen Maße - damit begegnen, dass er sein Essen scharf würzt.
Weiterführende Literatur / Quellenangaben:
[1] Wang, J-P et al. (1985): Antithemostatic and antithrombotic effects of capsaicin in comparison with aspirin and indomethacin. Thrombosis Research, 36 (6): 669-679.
[2] Adams, M.J. et al. (2009): Effect of capsaicin and dihydrocapsaicin on in vitro blood coagulation and platelet aggregation. Thrombosis Research 124 (6): 721-723.
[3] Yang, D. et al. (2010), Activation of TRPV1 by Dietary Capsaicin Improves Endothelium-Dependent Vasorelaxation and Prevents Hypertension. Cell Metabolism 12 (2): 130-141.
[4] Jones WK,et al. (2009): Peripheral nociception associated with surgical incision elicits remote nonischemic cardioprotection via neurogenic activation of protein kinase C signaling. Circulation: 120: S1-S9.
[5] Liang, Y.T. et al. (2013): Capsaicinoids lower plasma cholesterol and improve endothelial function in hamsters. Eur J Nutr. 2013 Feb; 52(1): 379-88. doi: 10.1007/s00394-012-0344-2.
Bildquelle: Fotolia #68652312 - healthcare - © vege
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Interessanter Artikel
Also bisher alles richtig gemacht. Chili ist also nicht nur lecker, sondern auch noch gesundheitsfördernd.