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Was tun damit Chilis keimen?

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Chilisamen gut zum Keimen bringen - so geht`s! Chilisamen können über viele Jahre... mehr

Was tun damit Chilis keimen?

Chilisamen gut zum Keimen bringen - so geht`s!

Chilisamen können über viele Jahre (sogar Jahrzehnte) gelagert werden, wenn Sie getrocknet und anschließend luftdicht, dunkel, kühl und trocken gelagert werden. Ausreichend Feuchtigkeit und Wärme wiederum sorgen dafür, dass der Samen aus seinem Winterschlaf erwacht und keimt.
Diesen Prozess kann man aktiv unterstützen mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

1. Chili-Samen Einweichen bzw. biologisch beizen vor dem Einpflanzen

Warum ? Durch das Einweichen beschleunigt man das Rehydrieren (Wiederbefeuchten) des Samens und somit sein Erwachen aus dem Winterschlaf. Je länger der Samen in der Anzuchterde liegt, desto größer wird die Gefahr, dass Keime und Schimmelpilze ihn schädigen. Aus diesem Grund wird in der Landwirtschaft gebeiztes Saatgut verwendet, denn die Beize schützt den Samen. Bereits seit der Antike wird diese Technik verwendet.
Aus diesem Grund sollte man eine biologische Beize, z.B. abgekühlten Kamillentee verwenden, der antibakteriell und Schimmelpilz hemmend wirkt. Wir lehnen chemische Beizmittel ab.

Man braucht dazu:

  • ein Schraubglas oder eine Dose, die man beschriften kann
  • die Samen, die man zum Keimen bringen möchte
  • Kamillentee (aufbrühen und abkühlen lassen)

Dann die Samen nach Sorten getrennt für 24 Stunden in der Dose/Schraubglas in Kamillentee einlegen. Danach werden die Samen wie im nächsten Abschnitt beschrieben gesät.

2. Das richtige Substrat

Wichtig ist das Verwenden von nährstoffarmer und keimfreier Anzuchterde. Die Keimfreiheit erreicht man, indem man sie für 15 Minuten in einen 200°C geheizten Backofen gibt (auf ein Backblech mit Backpapier darunter, das erleichtert das Abkühlen und Umschütten).

Was sich bei uns als am Besten für die Samen erwiesen hat, ist folgende Vorgehensweise:

  • Die Anzuchterde in ein Minigewächshaus geben, den gesamten Boden ca. 3 cm hoch bedecken und gut befeuchten.
  • Dann die eingeweichten Samen darauf geben mit einem Abstand von 2 - 3 cm zueinander (das erleichtert später das Pikieren und Eintopfen). Es empfiehlt sich die Sorten in Reihen anzulegen und diese mit Stecketiketten zu beschriften. Oder mit Klebetiketten am Außenrand des Gewächshauses.
  • Darüber eine ca. 0,5 cm dicke Schicht trockene Anzuchterde streuen. Die vorhandene Feuchtigkeit aus der unteren Schicht zieht nach oben und es muss im Allgemeinen nicht mehr nachgegossen werden.
  • Den Gewächshausdeckel darauflegen und die Lüftungsschlitze schließen, damit die Feuchtigkeit im Gewächshaus bleibt.

3. Gleichmäßige Umgebungsbedingungen

Ganz wichtig für eine gute Keimrate sind gleichmäßige Umgebungsbedingungen.

  • Wir empfehlen dafür eine Heizmatte, auf die das Gewächshaus gestellt wird und eine gleichbleibende Temperatur von ca. 28°C bis 30°C im Gewächshaus. Direkte Sonneneinstrahlung unbedingt vermeiden. Chilis sind Dunkelkeimer und mögen keine Temperaturspitzen.
    Es reicht nicht, das Gewächshaus ans Fenster oder auf die Heizung zu stellen. Auf der Heizung wird es nachts durch die Nachtabsenkung zu kühl und bei Sonnenbestrahlung durch das Fenster tagsüber zu heiß.
  • Jetzt heißt es warten. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten brauchen Chilis Zeit zum Keimen. Gerade bei den wärmeliebenden Chinense-Sorten können da schonmal 3 Wochen vergehen, bevor sich ein Keimling herauswagt. In dieser Zeit braucht man nicht viel zu tun, außer Geduld zu haben: nicht an einen anderen Platz stellen, nicht in die Sonne stellen, nicht die Temperatur verändern, nicht zuviel gießen (aber auch nicht austrocknen lassen).
  • Eventuell ist es nötig, ein wenig nachzufeuchten. dafür nimmt man am Besten eine Wasser-Sprühflasche. Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Wenn der Keimling zu sehen ist, müssen die Lüftungsklappen geöffnet werden. Nun benötigen die Keimlinge viel Licht, da sie sonst "stängeln". Das bedeutet sie suchen nach Licht und entwickeln sehr dünne Stängel.

Nochmal in aller Kürze: Was tötet meinen Samen?

  • Temperaturspitzen über 39°C, z.B. bei Sonneneinstrahlung

  • Keime und Schimmelpilze sind meist schon vorhanden in der Erde, auf dem Samenkorn und in der Luft. Man versucht einerseits den Samen mit einer biologischen Beize davor zu schützen, andererseits den Keimvorgang zu beschleunigen.

  • Phasen der Austrocknung (insbesondere wenn der Samen schon aufgesprungen ist, darf er nicht mehr austrocknen)

  • Ungeduld (zu häufiges Öffnen des Deckels oder Umstellen des Gewächshauses und dadurch Temperatur- und Feuchteschwankungen)

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