10 Tipps für gesunde Chili-Pflanzen
Was brauchen die Chilipflanzen um gut zu wachsen und eine reiche Ernte zu liefern?
Egal, ob Sie Ihre Chilis aus Samen ziehen oder vorgezogene Jung-Pflanzen kaufen, es gibt ein paar Tricks, die Sie unbedingt beachten sollten, damit Ihre Pflanzen schön groß werden, gesund bleiben und viele Chilis produzieren:
1. Tipp - Der richtige Topf
Die erste Entscheidung bei Chilis ist: Topf oder Freiland? Wir empfehlen definitiv die Kultivierung im Topf. Selbst der beste Standort im Garten bietet nicht von morgens bis abends Sonne wie im Freiland-Erwerbsanbau. Steht die Chili im Topf, können Sie die Pflanzen auch immer wieder an sonnigere Plätze umstellen.
Die Töpfe müssen groß genug sein für ein gesundes Wurzelwachstum. Das sind mindestens 8 - 10 Liter Topfvolumen, besser mehr. Das entspricht einem Topf mit dem Durchmesser von 27 cm oder mehr (27 cm-Topf Art. 2028). Die perfekte Lösung ist der CHARLY Chili Pflanztopf - speziell entwickelt für Chili- und Paprikapflanzen. Er hat eine Stützhilfe, eine automatische Bewässerung ohne Staunässe durch einen integrierten Wassertank und 10 Liter Erdvolumen.
2. Tipp: Die richtige Erde - der richtige Dünger
Wenn die Chili-Pflanzen in den großen Topf umziehen, hat es sich bewährt die Erde vorzudüngen. Zunächst einmal ist wichtig, dass Sie gute Pflanzerde und keine Blumenerde verwenden, da Blumenerde meistens mit chemischen Dünger vorgedüngt ist, der keine Lebensmittelzulassung hat. Schließlich isst man Blumen nicht. Ihre gute (Bio)Pflanzerde sollten Sie dann mit Bio-Langzeitdünger aufbereiten, der die Nährstoffe über einen langen Zeitraum langsam an die Pflanzen abgibt. Dazu eignen sich Horngriess und Pflanzen-Pellets . Ab dem Fruchtwachstum kommt dann regelmäßig ein Flüssigdünger zum Einsatz.
3. Tipp - Langsam an Draußen gewöhnen
Egal, ob Sie aus Samen kleine Chili-Pflanzen gezogen haben, oder Jungpflanzen gekauft haben: die Pflanzen müssen langsam an draußen gewöhnt werden. Die Pflanzen dürfen frühestens ab April/Mai nach draußen, wenn die Temperatur tagsüber über 15°C hat und müssen aber immer noch über Nacht rein geholt werden. Draußen kann vor allem das direkte Sonnenlicht dazu führen, dass die zarten Pflanzen Sonnenbrand bekommen. Den erkennt man an silbrig-grauen Stellen auf den Blättern, die später auch nicht mehr weiterwachsen, sondern welken. Deshalb stellt man sie am Anfang nur ein paar Stunden an einen schattigen Platz, damit sie sich langsam an das Sonnenlicht gewöhnen können.
4. Tipp - Optimal düngen
Damit die Chilipflanzen gut wachsen und Früchte bilden können, brauchen sie eine gute Nährstoffversorgung: Stickstoff für Wurzeln und Blätter, Phosphor, Kalium und Magnesium für die Fruchtentwicklung. Wer möchte, dass seine Pflanze viele Blüten und Früchte macht, sollte vor der Blütenentwicklung nicht zuviel düngen, sonst steckt die Pflanze ihre ganze Kraft in die Blattentwicklung. Im Allgemeinen reicht das Vordüngen der Erde mit Horngriess oder Pflanzen-Pellets hier aus. Erfolgt das nicht, sollte man ca. alle 2 Wochen mit Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser gießen. Sobald sich die ersten Früchte bilden, sollte man 1x pro Woche mit Flüssigdünger düngen. Da Gemüsepaprika wesentlich größere Früchte ausbilden, brauchen diese eine deutlich stärkere Düngung.
5. Tipp - Der richtige Standort
Da Chilis viel Wärme und Sonne brauchen, wachsen sie am besten an einem windgeschützten, sonnigen Platz mit soviel Sonnenstunden wie möglich. Die Temperaturen dürfen nachts nicht unter 10°C fallen. In Gewächshäusern entwickeln sich im Sommer schnell Temperaturen über 40°C, dann muss man auf gute Belüftung achten. Gerade bei Sorten mit einer langen Reifezeit ist es am besten, die Pflanzen im Topf zu kultivieren, damit man sie im Herbst nachts nach drinnen holen kann. Schon eine einmalige Frostnacht tötet die Pflanzen. Robuste Sorten mit kürzerer Reifezeit kann man auch im Freiland kultivieren, aber auch diese brauchen einen durchlässigen, lockeren Boden und einen windgeschützten Standort mit dem ganzen Tag über Sonne - z.B. in der Nähe einer Hauswand, Mauer oder schützenden Hecke.
6. Tipp - Schnelle Hilfe gegen Blattläuse und andere Schädlinge
Gerade wenn die Chilipflanzen noch klein sind und drinnen stehen, ziehen sie Blattläuse, Trauermücken und weiße Fliegen an wie verrückt. Sobald sie nach draußen umgezogen sind, erledigen Sonneneinstrahlung, Regen und Wind das Problem meist von alleine. Um dem Befall vorzubeugen ist es hilfreich, entweder mit Neem-Erde anzuziehen oder Neem-Presskuchen in die Erde einzuarbeiten. Auch eine geschlossene Granulat-Schicht auf der Erde (Perlit) hilft vor allem gegen Trauermücken.
Neem kann man auch in einer Spritzlösung verwenden, wenn sich zuviele Blattläuse auf den Blättern zeigen. Dazu mischen Sie einen Liter Wasser mit 4 ml Neem-Öl und 1 ml Rimulgan (dieser Emulgator ist notwendig, damit sich das Öl mit Wasser mischen kann), füllen es in eine Zerstäuberflasche und besprühen die Pflanzen damit einmal täglich. (Bei uns im Shop gibt es gleich die fertige Mischung Neemöl mit Rimulgan). Dies wirkt auch gegen Spinnmilben, Rüsselkäfer und Thripse.
Eine schnelle Lösung kann auch eine Spritzlösung aus Knoblauchsud sein. Dazu lassen Sie zwei gehackte Knoblauchzehen in einem Liter kochendem Wasser ziehen, bis es abgekühlt ist. Auch hiermit besprüht man ein- bis mehrmals täglich die Pflanzen.
7. Tipp - Richtig gießen: Viel oder wenig Wasser?
Chilis brauchen regelmäßig Wasser, aber unter keinen Umständen Staunässe, denn der größte Feind von Chili-Pflanzen sind "nasse Füße". Ein durchlässiger Boden ist das A und O. Stehen sie dauerhaft im Wasser, fangen die Wurzeln an zu faulen und die Pflanzen sterben ab. Im Hochsommer ist das meist kein Problem, aber im Herbst muss man wirklich darauf achten, dass kein Wasser im Untersetzer steht.
Drinnen reichen ein- bis zweimal Gießen in der Woche. Stehen Sie draußen in voller Sonne und sehr warmen Temperaturen kann auch tägliches Gießen nötig sein. Dafür am besten den Feuchtegrad der Erde prüfen (oder einen Bodenfeuchtigkeitsmesser zu Hilfe nehmen).
Ein kleiner Trick, damit die Pflanzen besonders viele Blüten schieben, ist, sie bei der Blütenbildung kurz unter Stress zu setzen. Auch bei vielen anderen Pflanzen funktioniert das, da der Stress zur Folge hat, dass die Pflanze unbedingt versucht, sich vor einem befürchteten Absterben noch zu vermehren. Um das zu erreichen, hört man auf zu gießen und zu düngen, wenn sich die allerersten Blütenansätze zeigen. Nach zwei-drei Tagen Wasserstress wird die Pflanze vermehrt Blüten bilden.
Auch wenn die Chilischoten bereits groß sind und nur noch reifen müssen, vertragen die Pflanzen gelegentliches Austrocknen. Das erhöht zusätzlich die Schärfe in den Früchten. Allerdings ist Vorsicht geboten: sie dürfen die Blätter nicht zu lange hängen lassen, das überlebt auch eine Chili-Pflanze nicht. Möchte man aber zum Beispiel eher milde Jalapenos, dann gibt man ihnen einfach etwas mehr Wasser.
Man gießt Chilis - wie auch Tomaten - nur am Erdballen, nicht über die Blätter und Früchte.
Ein Untersetzer und dem Topf ist wichtig, weil sonst die Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Dann leidet auch der Geschmack.
8. Tipp - Die Bestäubung
Chilis blühen meistens den ganzen Sommer über, auch wenn an der gleichen Pflanzen schon Früchte reifen. Stehen die Pflanzen draußen, muss man nichts weiter tun, die Blüten werden dann vom Wind und Insekten bestäubt. Dafür ist eine große Vielfalt von Insekten grundsätzlich hilfreich im Garten, denn nicht nur Honigbienen bestäuben die Blüten. Ein paar Tipps zum Unterstützen von Insekten im Garten gibt es in unseren Wissensartikeln: Bienenfreundlicher Garten, Bienenfreundlicher Balkon, Wasser für Insekten, Vögel und Co. .
Stehen die Chilis drinnen oder im Gewächshaus, kann es sein, dass man durch leichtes Rütteln der Pflanzen oder mit einem kleinen Pinsel nachhelfen muss. Meist reicht aber der Luftzug beim regelmäßigen Lüften auch.
9. Tipp - Kreuzbestäubung vermeiden
Chilis kreuzen sich gerne, das ist auch der Grund, warum es so immens viele unterschiedliche Sorten gibt. So können sich bereits zwei Sorten, die auf dem Balkon nebeneinander stehen miteinander kreuzen. Das merkt man besonders, wenn man eine sehr scharfe neben einer milden Sorte stehen hat, da kann es bei den milden Sorte zu mehr Schärfe kommen. Wenn man die milde Sorte für die Kinder angebaut hat, sollte man darauf achten, dass diese einige Meter Abstand zu den scharfen Sorten hat.
Im professionellen Anbau behilft man sich mit separaten Gewächshäusern oder feinen Gaze-Netzen im Freilandanbau.
10. Tipp - guter Halt
Jede Chili-Sorte wächst anders: z.B. hat die Habanada einen kleinen, gedrungenen, buschigen Wuchs, die Aji Amarillo hingegen wächst stark in die Höhe, bevor sie anfängt Blüten zu schieben. Gerade die großen Sorten, aber auch welche mit großen Chilis oder zarten Haupttrieben brauchen eine Stütze, damit sie nicht so leicht vom Wind abgeknickt werden. Man kann z.B. auf dem Balkon den Haupttrieb am Geländer festbinden, oder Stäbe zur Unterstützung verwenden. Eine gute Lösung ist auch der CHARLY Chili Pflanztopf mit integrierter Rankhilfe.
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