Rocoto Manzano
Schärfe: 8 (30.000 - 50.000 SHU)
Allgemeine Info: Rocoto ist in Südamerika die gebräuchliche Bezeichnung für Chilis der Art Capsicum pubescens, und „Manzano“ bedeutet apfelförmig, was die Form der Früchte beschreiben soll. In Bolivien werden sie auch „Locoto“ genannt. Rocotos stammen aus den Anden Südamerikas (sie wachsen in Höhenlagen bis 3.000 Meter) und wurden dort schon vor tausenden Jahren von den Inkas domestiziert. Heute liegen ihre Hauptanbaugebiete in den Hochlagen Boliviens, Ecuadors, Perus, Kolumbiens, Chiles und Mexikos. Alle Rocoto-Chilis unterschieden sich von den anderen Arten durch ihre behaarten Blätter („pubescens“) und die violett gefärbten, dekorativen Blüten.
Wuchsform: Rocotos wachsen strauchförmig und verholzen relativ schnell. Unter guten Wachstumsbedingungen können die Pflanzen 2 Meter und mehr erreichen, und da ihr Stamm schnell verholzt, bezeichnet man sie auch als „Baum-Chilis“. Die Blüten haben lilafarbene Kronblätter und Staubbeutel. Aus den Blüten entwickeln sich nach etwa 100 Tagen Reifezeit die ei- oder apfelförmigen ca. 4 x 6 cm großen, dickfleischigen Früchte. Die traditionelle Farbe ist rot, es gibt aber auch orangefarbene oder gelbe Züchtungen. Auffällig sind auch die zahlreichen großen schwarz-braunen Samen in den Samenkammern.
Anbauhinweise: Rocotos sind mehrjährig und vertragen die kühleren Nächte unseres mitteleuropäischen Klimas besser als andere Sorten. Allerdings vertragen sie ebenfalls keinen Frost. Es lohnt sich, die Rocotos im Topf zu halten und sie zu überwintern, da sie ein recht beachtliches Alter erreichen können. Der Topf sollte nicht zu klein sein (mindestens 30 cm), da sie recht groß werden können. Die Pflanzen sollten nicht zu feucht gehalten werden (aber auf keinen Fall austrocknen!) und auch nicht im Sommer in der prallen Sonne stehen, sondern lieber halbschattig, da sie sonst leicht die Blüten oder die schon vorhandenen kleinen Früchte abwerfen.
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Kulinarisches: Rocotos enthalten eine andere Mischung verschiedener Capsaicinoide (Dihydrocapsaicin und Nordihydrocapsaicin) als die meisten anderen Chili-Arten. Deshalb werden sie oftmals schärfer wahrgenommen. In den Ländern Südamerikas trägt sie außerdem den Spitznamen „Gringokiller", welcher schon ihre Schärfe erahnen lässt oder eben die fehlende Gewöhnung der Gringos an die anderen Capsaicin-Formen.
Die Früchte der Rocoto Manzanos sind dickwandig und saftig und besitzen ein außergewöhnliches, fruchtiges Aroma, an Äpfel erinnernd. In Südamerika werden sie auch viel frisch verzehrt oder als Gemüse gekocht. Die Rocotos eignen sich außerdem hervorragend für Salsas oder werden mit verschiedenen Füllungen gebacken. Das bekannteste Rezept (Rocoto relleno - gefüllte Rocotos) stammt aus Peru: Dafür werden über Nacht in Milch eingelegte Rocoto-Hälften mit einer Masse aus Hackfleisch, hartgekochten und gewürfelten Eiern gefüllt und mit Käse überbacken.
Art | Capsicum pubescens |
Schärfegrad | 8 |
Scoville | 30.000 - 50.000 SHU |
optimale Keimtemperatur | 22 - 28°C |
Aussaat | Jan. - Apr. |
Blüten | violett (Mai.- Aug.) |
Wuchsform | buschig, 100 - 180 cm Höhe, ausladende Krone |
Reifung | von grün nach rot |
Aussehen der Früchte | eiförmig, ca. 4 x 6 cm |
Reifezeit | 100 - 110 Tage |
Herkunft | Südamerika |
Inverkehrbringer
Name: | Chili-Food-Wissen |
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